Fan Qiang ist von uns gegangen Heute haben wir die schmerzliche Pflicht, all unsere Trainierenden über den Hinschied unseres langjährigen Lehrers Fan vom Wushu Zentrum Bern in Kenntnis zu setzen. Er verstarb am 29. September in der Nähe von Brienz bei einem Verkehrsunfall. Er war offenbar Beifahrer in einem von fünf Fahrzeugen, welche in einen Unfall verwickelt waren. Lehrer Fan wurde 41 Jahre alt. Er war verheiratet mit der Wushu-Nationaltrainerin der Schweiz, Wu Yongmei. Wir entbieten der Trauerfamilie unser herzlichstes Beileid.
Ich lernte Fan Qiang anlässlich eines China-Aufenthaltes 1996 in Xi'an kennen, wo ich während vier Wochen in seiner Klasse trainieren durfte. Danach luden wir ihn in unregelmässigen Abständen in die Schweiz ein, erstmals 1997 zusammen mit einem Sanda-Trainer. 2004 und 2005 war unser Kontakt sehr eng und aus seinen Äusserungen entnahm ich, dass er genug hatte von dieser brotlosen Kunst als Wushu-Lehrer in China. Ich hatte Bedenken, dass dieser absolut aussergewöhnlich begabte Wushu-Sportler der Szene verloren geht. Daher lud ich ihn mit Beginn ab September 2005 für ein Jahr in die Schweiz ein. Er war verantwortlich für das Training der erstmalig und neu gebildeten Talentgruppe an unserer Schule. Nach einem Jahr wurde die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit um ein weiteres Jahr verlängert.
Lehrer Fan unterrichtete in diesen zwei Jahren regelmässig auch im Wushu Zentrum Bern. Dort lernte er Wu Yongmei kennen und schliesslich lieben. Er heiratete sie und zog nach Bern. Bis Ende August 2011 unterrichtete er weiterhin zwei Mal die Woche unsere Talentgruppe. Daneben wurde das Wushu Zentrum Bern verständlicherweise immer mehr zu seiner Stammschule. Dort half er, das Programm zu erweitern und die Schule erfolgreich zu vergrössern. Auch im Schweizerischen Wushu Verband war er tätig: zum einen in der Trainerausbildung, zum andern als Duanwei Prüfungsexperte.
Für mich persönlich war Lehrer Fan einer der begnadetsten Wushu-Sportler seiner Zeit. Seine eigenen atemberaubenden Fähigkeiten hat er immer wieder an Shows in der Schweiz demonstriert. Aussergewöhnlich talentiert war er ohnehin, was seine körperlichen Grundvoraussetzungen betraf. Er hatte aber auch ein Körpergefühl und einen Ausdruck, die seinesgleichen suchten.
Er wurde nun am 29. September völlig unerwartet aus dem Leben gerissen. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere Gedanken gelten in diesen schweren Stunden seinen Angehörigen und all seinen SchülerInnen vom Wushu Zentrum Bern. Mögen sie die Kraft finden, diesen tragischen Verlust zu überwinden.
Jürg Wiesendanger/6.10.2013
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